Bielefeld Wildcats auf der Weltmeisterschaft in Japan

Anbei findest du einen Zusammenschnitt aller Zeitungsartikel aus der Neuen Westfälischen.

von Peter Burkamp


Cheerleader: Als Team Germany treffen die Bielefelderinnen in Japan auf die besten Mannschaften der Welt.

Gute Stimmung im Flieger nach Tokio.

Bielefeld. Über Wochen, ja Monate haben die Cheerleader der Bielefeld Bulldogs diesem Termin entgegenfiebert. Der Vorbereitungsmarathon inklusive des Spendensammelns für die teure Reise liegt hinter ihnen. Jetzt geht es wirklich los, das Abenteuer Weltmeisterschaft. Am Dienstag starteten die „Wildcats“ vom Flughafen Frankfurt Richtung Tokio. 13 Stunden dauerte der Flug, anschließend ging es mit dem Bus weiter in die drei Stunden entfernte Stadt Takasaki. „Das ist sicherlich für die meisten von uns der absolute Höhepunkt in ihrer sportlichen Karriere“, sagt Sarah Möller. Die langjährige Trainerin wird selbst aktiv dabei sein, wenn die Wildcats aus Bielefeld als „Team Germany“ Deutschland bei der WM vertreten. Wegen der speziellen Statuten des Weltverbandes mussten die Wildcats ihr erfolgreiches Team „Rebellious“ von 25 auf 16 Sportlerinnen dezimieren. „Wir haben enorm viel trainiert“, sagt Möller. Begeisterte Zuschauer verabschiedeten das WM-Team vergangenes Wochenende, während der Generalprobe aller Wildcats-Teams, zeigten die Japan-Fahrerinnen eine fast fehlerfreie Vorstellung. In Takasaki müssen sie am kommenden Samstag auf den Punkt genau ihre Bestleistung abliefern. „Wir haben exakt 2:30 Minuten, in denen wir die verschiedenen Elemente präsentieren. Dann wollen wir überzeugen“, sagt Sarah Möller. Lediglich am Freitag vorher haben die Cheerleader der Bielefeld Bulldogs noch eine letzte Gelegenheit, sich mit der Umgebung anzufreunden und noch einmal alles durchzugehen. Mit insgesamt 26 Personen, Sportlerinnen, Trainern und Betreuern waren die Wildcats die größte Gruppe am Dienstag im Flieger nach Tokio. Viele der 18- bis 38-jährigen Sportlerinnen nutzen die Gelegenheit, um noch eine Woche Urlaub in Japan anzuhängen.
Von fast 150 Zuschauern wurde das „Team Germany“ am vergangenen Wochenende in der Volkeningschule mit den besten Wünschen auf die Reise geschickt. Doch während der sogenannten Generalprobe für die in Kürze beginnende Wettkampfsaison präsentierten sich auch alle anderen Mannschaften der heimischen Cheerleader. Bei den am 2. Dezember in Lemgo stattfindenden GermanCheerMasters starten die Junior Wildcats mit dem Team „Wildcats Iconic“ und vielen neuen Sportlerinnen. Für ihre Vorstellung ernteten die 12- bis 16-Jährigen großen Applaus, wenn auch nicht alles optimal klappte. Die Trainer wissen nun, wo sie noch ansetzen müssen. „Wir sind sehr stolz auf die Kinder“, sagte Michelle Gehner, Headcoach der Junior Wildcats, und ergänzte: „Wenn die Sportlerinnen nun noch ein bisschen ihre Nervosität ablegen, werden wir in Lemgo einen tollen Auftritt haben.“ In Lemgo starten auch die Senior Wildcats. Mit dem neuen Trainerinnenteam, angeführt von Svenja Leben, strukturierten sich die Seniors neu und arbeiteten sie in den vergangenen Wochen hart. Auch hier waren die Trainer stolz und zufrieden mit einem fast fehlerfreien Programm. In der Altersklasse der Kleinsten (Peewees) startet Keona in Lemgo allein. Mit Tanz und Tumbling (Bodenturnen) will sie Jury und Publikum imponieren. Es erfordert viel Mut, ganz allein auf der Matte zu stehen. Die Peewees mit dem Team „Wildcats Tabby“ beginnen personell verändert und verjüngt nach den Titelkämpfen in Lemgo auf einer anderen Verbandsmeisterschaft. Nahezu perfekt war die Darbietung der Kleinsten einer der Höhepunkte während der Generalprobe aller Wildcats.

Foto: European Cheerleading Association

Cheerleader-Grüße aus Japan


Die „Wildcats“ der Bielefeld Bulldogs sind für ihren Weltmeisterschafts-Auftritt in Takasaki eingetroffen und erkunden Land und Leute.


Takasaki/Bielefeld. Heimische Cheerleader erobern Japan. Ein Teil der zu den Bielefeld Bulldogs gehörenden Wildcats startet als Team Germany bei den Weltmeisterschaften der Cheerleader in Takasaki. Nach dem Flug von Frankfurt nach Tokio und einer dreistündigen Busfahrt zum Wettkampfort entdecken die Bielefelderinnen nun Land, Leute und das kulinarische Angebot. Bulldogs-Vorstandsmitglied und Trainerin Sarah Möller, die am Samstag auch aktiv im Team mitwirken wird, hat aus Fernost ein paar Eindrücke der 26-köpfigen Delegation geschickt. „Nach dem Einchecken im Hotel machten wir unsere ersten Erfahrungen mit der japanischen Küche. Schnell wurde deutlich, dass einige sich in der Wahl ihres Essens umstellen dürfen. Statt gewohnter Kost gab es ein traditionell japanisches Büffet. Die erste Nacht ging schnell vorbei. Beim Frühstück gab es erneut ein reichhaltiges Angebot. Unsere Gastgeber servierten Reis, flüssiges (fast) rohes Ei, Salat, Marmelade sowie fermentierte Sojabohnen und Zwiebelsuppe. Ferner gab es Ramen, Reis, Maissuppe aus Getränkeautomaten (heiß), gebratenes Gemüse, teures Sushi und viele Dinge, die man nur erkennen, aber nicht benennen kann. Insgesamt gibt es viel Fleisch. Dabei sind etwa 70 Prozent der Teilnehmer Vegetarierinnen. Frisch gestärkt starteten wir dann eine Takasaki-Rundwanderung über knapp 15 Kilometer. Dabei passierten wir Parks, Tempelanlagen, Kunstausstellungen und vieles mehr. Takasaki hat einiges zu bieten, und es gibt einen guten Eindruck in das ländlichere Leben Japans. Nach der Wanderung und dem Abendessen hielten wir das erste Team-Meeting ab. Dabei wurde nochmal genau besprochen, wie das Training und die Generalprobe am Freitag ablaufen sollen. Anders als in den Vorjahren erstreckt sich der Wettkampf nur auf zwei statt auf drei Tage. Beginnend ist der Ablauf nach wie vor mit einem kurzen Training und einer anschließenden Generalprobe, bei welcher die originalbesetzte Jury das Programm anschaut und auf verbotene Elemente achtet. Ebenso werden Line-up, Einlauf und Verlassen der Matte geübt, damit beim offiziellen Auftritt vor den Zuschauenden nichts mehr schief laufen kann. Erschöpft und voller neuer Eindrücke gingen anschließend alle auf ihre Zimmer.“

Vor der rund 42 Meter hohen Statue Byakue Dai-Kannon stellten sich die Wildcats in Cheerleader-Manier auf. Foto: Sarah Möller

Optimal vorbereitet ins Abenteuer WM


Cheerleading: Die Wildcats haben alles getan, um bei ihrem Weltmeisterschafts-Auftritt in Japan zu glänzen. Dabei deutet sich schon an, wer den Titel holt.


Takasaki/Bielefeld. Die Cheerleader der Bielefeld Bulldogs auf Japan-Tour: Von den unmittelbaren Vorbereitungen der „Wildcats“ zu ihrem großen Auftritt bei den Weltmeisterschaften in Takasaki schickt Bulldogs-Vorstandsmitglied und Trainerin Sarah Möller wieder Eindrücke vom 26-köpfigen Team. Es vertritt an diesem Samstag als „Team Germany“ die deutschen Farben. Die Spannung der Bielefelderinnen steigt in Fernost stündlich. „Unser Freitag startete besonders früh, da das Team bereits um 9.30 Uhr mit dem Training loslegte. Vorher wurden Haare geflochten und die Registration zum Wettkampf durchgeführt. Nach einer Stunde Training neben den Gegnerinnen aus Japan sollten wir optimal auf die Generalprobe vorbereitet sein. Nach dem Training ging es zurück in das Hotel für das finale Make-up sowie das Umziehen in die Uniform. Kurz durchgeschnauft ging es dann zurück in die Halle, wo die Routine das erste Mal auf der Wettkampffläche durchgeführt wurde. Drei Fehler schlichen sich ein – darunter auch die finale Pyramide. Dieser Fehler ist besonders gravierend, da es das absolute Highlight am Ende des Programmes darstellt. In dieser Formation sind gleich fünf Personen in der Luft, während das Untergerüst von nur zehn Personen gehalten wird. Bis morgen wird dieser Fehler aber sicherlich abgestellt, denn die Pyramide sitzt im Training immer. Die Jury sprach nur gut über das Team Germany. Auch die anderen Teams aus Deutschland präsentierten sich äußerst positiv. Die Japanerinnen werden morgen wohl dennoch den Sieg einfahren, denn sie zeigten wieder einmal fehlerfreie Programme, die vor Qualität und Schwierigkeit strotzten. Nach einer kurzen Unterhaltung mit den sehr freundlichen und maximal 18 Jahre jungen Damen stellte sich auch noch einmal deutlich der Unterschied zum deutschen Squad dar. Drei bis fünf Stunden tägliches Training, keine Pausen und eine unglaubliche Motivation – so lassen die Asiatinnen Cheerleading in einem ganz anderen Licht erscheinen. Der Abend wurde mit Essen und einem Teammeeting beendet. Morgen geht es endlich los!“

Die Wildcats waren bei der Generalprobe schon fast in WM-Form. Nur die Pyramide wackelte noch. Foto: Vanessa Schröder

Unvergessliche WM-Momente


Cheerleading: Team Germany ist zufrieden mit dem vierten Platz in Japan.


Takasaki/Bielefeld (pep). Eine gut gefüllte Halle, eine tolle Stimmung und große Unterstützung für seinen Auftritt – das Team Germany, bestehend aus den Cheerleadern der Bielefelder Wildcats, erlebte einen unvergesslichen Weltmeisterschaftsauftritt im japanischen Takasaki. „Das war schon beeindruckend, wir sind von unglaublich vielen Teams angefeuert worden. Das ist anders als in Europa“, schwärmte Sarah Möller von der Atmosphäre. In ihrer Kategorie belegten die Bielefelderinnen den vierten Platz unter fünf Teams. Vor ihnen rangierten drei Mannschaften aus dem Gastgeberland Japan, die deutlich höheren Trainingsaufwand betreiben. „Wir können wirklich nicht unzufrieden sein“, meinte Möller. Ein wenig trauerten die Bielefelderinnen der Chance auf einen zweiten Auftritt nach, den es bei dieser Weltmeisterschaft erstmals nicht mehr gab. „Vielleicht hätten wir dann unsere Fehler ein wenig wettmachen können“, meinte Möller. Während beim Aufwärmen noch alle Übungen perfekt geklappt hatten, schlichen sich in den nur 2:30 Minuten langen WM-Auftritt einige Patzer ein. „Wir haben es nicht ganz auf den Punkt bringen können. Das wäre das I-Tüpfelchen gewesen, wenn es so gut geklappt hätte wie kurz vorher“, meinte Möller. Zu Unrecht seien ihnen zudem 20 Punkte abgezogen worden. Groß aufregen mochte sich jedoch niemand darüber. Letztlich sei die Teilnahme an der WM ein tolles Erlebnis gewesen: „Wir hatten alle viel Spaß auf der Matte.“ Für sehr viele Sportlerinnen sei die WM-Teilnahme in Japan außerdem ein ganz besonderer Karriereabschluss gewesen. Sarah Möller, die in Japan aktiv in der Gruppe dabei war, und Dilek Boztüy hören jetzt als Trainerinnen auf. Die Bielefelderinnen feuerten nach ihrem Auftritt die anderen Gruppen mit an. Insgesamt gab es 19 Kategorien, im Partner-Stunt hat Deutschland die Goldmedaille gewonnen. Fünf Aktive der Wildcats kehren schon zurück in die Heimat. Die übrigen aus der Reisegruppe bleiben noch eine Woche in Japan. Ergebnis: 1. Japan Teikyo 273 Punkte, 2. Japan 265,5, 3. Japan West 250, 4. Team Germany 164, 5. Indonesien 131 Punkte.

Team Germany wurde während seiner WM-Vorführung kräftig angefeuert. Foto: Vanessa Schröder

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