Auch Herren im Viertelfinale ausgeschieden

Die Saison 2023-24 ist auch für unsere Herrren-Basketballer beendet. Beim SV Ubbedissen 09 gab es im Sommerpokal-Viertelfinale eine 55:68-Niederlage, die von einem anwesenden Experten als völlig unnötig bezeichnet wurde, denn das individuelle Potential der Bulldogs sei deutlich höher als das der Hausherren. Vielleicht hätte alles ganz anders ausgesehen, wenn nicht Spielertrainer Bert Smith aufgrund einer Verletzung aus dem samstäglichen Football-Spiel ausgefallen wäre; er schaffte nicht einmal als Coach den Weg in die relativ nahegelegene Halle.

So musste wieder einmal Co-Trainer Max Ferber die Verantwortung übernehmen. Und die von ihm aufgebotene Starting-Five legte auch gleich gut los: Sie erarbeitete sich in den ersten acht Minuten eine 14:8-Führung, zu der Ben Stratton einen und Mark Ferrer gleich zwei Dreier beigetragen hatten. Doch dann geriet, wie auch bei anderen Bulldogs-Teams (Football-Seniors, Basketball-Damen) in den letzten Wochen üblich, Sand ins Getriebe. Die „Ubbser“ kamen noch im ersten Abschnitt auf 12:14 heran, und im zweiten zogen sie nach dem Auftakt-Korb von André Günther mit 11 Punkten in Folge auf 23:16 vorbei.

Im Nachhinein muss man sagen, dass dies bereits eine Vorentscheidung war. Normalerweise ist so ein Rückstand zu diesem Zeitpunkt im Basketball kein Beinbruch, doch unserem Team gelangen in diesem Viertel nur 8 Punkte – deutlich zu wenig. Der Ball wurde zu selten in Korbnähe gebracht; Anspiele auf die Center gab es kaum, weil der gegnerische Hüne Erik Becker dort bedrohlich wirkte, Penetrationen scheiterten meist an der engen Zone.

Deren dichter Eindruck wurde wieder einmal verstärkt dadurch, dass das Bulldogs-Grün sich nur wenig von dem unterscheidet, aus dem die Ubbedisser Trikots zur Hälfter bestehen. Die „Grenzstädter“ zum Lipperland fühlen sich offenbar als Außenposten dieses Nachbargebiets, dessen Bewohnervolk ja von Schotten abstammen soll, die dort wegen übergroßen Geizes ausgewiesen wurden. Deshalb leisten sie sich seit vielen Jahren nur einen Trikotsatz. Der ist zwar mit geschwungenen Linien recht ansprechend gestaltet, doch die Vereinsfarben Grün und Weiß haben ungefähr gleichgroße Anteile – was nicht den Basketball-Regeln entspricht:

„Die Spielkleidung aller Mannschaftsmitglieder besteht aus einheitlichen Trikots derselben dominierenden Farbe auf Vorder- und Rückseite wie bei den Shorts. […] Jede Mannschaft muss mindestens 2 Sätze Trikots zur Verfügung haben, und die im Spielplan zuerst genannte Mannschaft (Heimmannschaft) muss hellfarbige Trikots (vorzugsweise Weiß) tragen; die im Spielplan an 2. Stelle genannte Mannschaft (Gastmannschaft) muss dunkelfarbige Trikots tragen; beide Mannschaften dürfen sich über eine umgekehrte Farbzuordnung einigen.“

So ist es egal, ob wir unsere weißen Heim- oder unsere grünen Auswärtstrikots tragen, das Problem besteht; es ist entweder eine „grüne Hölle“ oder ein weißes Schneefeld. Eigentlich könnten wir vor jedem Spiel einen Protest einlegen, doch angesichts des freundschaftlichen Verhältnisses zwischen den Clubs (und im Basketball allgemein) tut man das natürlich nicht. Und ohne Protest will man sich auch als Schiedsrichter nicht über diesen „Sachzwang“ aufregen, man akzeptiert ihn, vielleicht zähneknirschend. Das Wichtigste ist ja, dass ein Spiel stattfindet. – Nun ja …

Auch die Distanzwürfe der Bulldoggen fanden ihr Ziel nicht mehr. Die weiteren sechs Punkte in dieser Phase erarbeitete sich Center Pippo Ouedraogo selbst. Doch mit ihrem letzten Angriff vor der Pause, durch den Pippo den Rückstand auf drei Zähler verkürzte, konnten die Bulldogs die Spieluhr nur auf zehn Sekunden herunterspielen, und in denen wurde der den Ball vortragende Arne Ehlenbröker an der Drei-Punkte-Linie völlig offen gelassen – eine Einladung, die er dankend annahm, zum 28:22-Halbzeitstand.

Aber das war kein Grund für schlechte Stimmung, das Team wollte die zweite Hälfte ruhig und konzentriert angehen. Das gelang jedoch nicht immer. Mehrfach wurde der Ball quer über die gegnerische Verteidigungszone gepasst und entweder darin abgefangen oder vom Adressaten nicht erreicht, so dass er ins Aus ging. So setzten die Hausherren sich weiter ab, über 51:41 nach drei Vierteln bis auf 66:49 (36. Minute), ehe unser Team noch etwas Ergebniskosmetik betrieb.

Das angekündigte Wiedersehen gab es nicht nur für Ben Stratton und Tobias Belle mit ihrer früheren Halle und alten Teamkollegen, sondern auch für die „älteren“ Bulldogs mit Norman Zlotnicki, der nach einer gesundheitlich bedingten längeren Pause nun am anderen Ende der Stadt einen Neuanfang wagt und mit 14 Punkten überzeugen konnte. Und wie bereits gemeldet, gibt es in der kommenden Bezirksliga-Saison zweimal die Chance, sich für diese Niederlage zu revanchieren und zu rehabilitieren.

Für die Bulldogs spielten:
Mark Ferrer, mit 16 Punkten (2 Dreier) erstmals Topscorer, Ben Stratton (11; 3 Dreier), Pippo Ouedraogo (11), André Günther (5), Precious Ogugua (4), Spielertrainer Max Ferber (3;1), Tresor Lath und Tobias Belle (je 2), Christian Bambauer (1) sowie Moh Salih, Dennis Trojan und Simon Strathoff. Mit 15 von 25 Freiwürfen gab es eine akzeptable, aber durchaus noch steigerungsfähige Quote von 60 Prozent.
Topscorer beim SVU waren Arne Ehlenbröker mit 17 Punkten (5 Dreier und 2 von 2 Freiwürfen) sowie Leon Gerstenberg mit 16.

(rlu) 

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