Auch die erste Niederlage unseres neuen Damen-Teams hat es bestätigt: Die Mannschaft von Robert Kispal hat in der Bezirksliga 9 des WBV Fuß gefasst. Für einen Sieg beim Tabellenführer BC Leopoldshöhe hat es zwar nicht gereicht, doch für die Rand-Lipperinnen war es das knappste der vier bisherigen Ergebnisse. Und beim 58:43 gingen zwei der vier Spielabschnitte an die personell knapp besetzten Bulldogs.
Nur sieben Spielerinnen waren an diesem Samstagabend einsatzbereit, eine davon nach einer Erkältung geschwächt, und angesichts des Schock-Ergebnisses der Gastgeberinnen von 111:11 gegen das ebenfalls neue Mindener Team (das sich übrigens inzwischen bei Gütersloh 3 seinen ersten Sieg geholt hat) war die Devise des Coaches, das Hauptaugenmerk auf die Verteidigung zu legen und die eigenen Ballbesitze lange auszuspielen, um nicht genauso unter die Räder zu kommen wie Minden. Der erste Teil dieses Plans funktionierte recht gut, der zweite weniger …
Der Eröffnungs-Sprungball wurde von Molly Roberts gewonnen, und Anna Verlanova konnte mit einem Korbleger gleich die ersten Punkte auf das Scoreboard bringen. Im Gegenzug fiel aber sofort der Ausgleich, und bald darauf gingen die „Leos“ durch einen von zwei Freiwürfen erstmals in Führung. Anna holte die zwar noch einmal zurück, traf jedoch ihren Bonus-Freiwurf nicht, so dass zwei weitere Punkte das Heimteam wieder in Front brachten, wo es auch den Rest des Spiels blieb. Nach dem 6:7-Anschluss durch Ira Schenk zogen die Gastgeberinnen sogar mit zwei Dreiern und zwei Nahdistanz-Körben auf 17:6 davon, und so endete das erste Viertel. Die Bulldogs hatten den Faden verloren, seit die stark kämpfende Summer Wollny (10 Rebounds!) eine erste Verschnaufpause brauchte, und schon in diesem ersten Abschnitt traten die Haupt-Probleme des Großstadt-Teams zutage: viele unnötige Ballverluste, die von den Gegnerinnen meist konsequent genutzt wurden, und eine unerklärliche Wurfschwäche. Die zeigt sich auch ganz deutlich in der Freiwurf-Statistik: Nur drei von 20 Versuchen fanden den Weg durch das Korbnetz; die hier vergebenen Chancen hätten (wie so häufig im Basketball) zu einem Sieg gereicht – sofern die Gegnerinnen ihre normale Quote (6 von 9) nicht auch noch gesteigert hätten.
In den Freiwurf-Anzahlen spiegelt sich auch das Foulverhältnis wider: Die Hausherrinnen kassierten 18 Pfiffe, die Bulldogs kamen mit der Hälfte aus. Vielleicht ist dieser eigentlich positive Fakt auch ein Zeichen dafür, dass den Gegnerinnen etwas zu wenig Druck gemacht wurde. Dennoch konnten sie unter sechzig Punkten gehalten werden, was bei guter eigener Offense durchaus Siegchancen bedeuten würde.
Zu Beginn des zweiten Viertels kehrte Summer auf das Feld zurück. Mit ihrem einzigen selbst erzielten Korb gab sie das Startsignal für einen 15:4-Lauf ihres Teams, zu dem neben dem ersten Korb von Gözde Akman für ihr neues Team vor allem neun Punkte von Molly Roberts beigetragen hatten. Das 23:24 durch ihren Dreier in der 18. Minute hatte noch knapp eine Minute Bestand – bis Summer erneut ausgewechselt werden musste. Das nutzte der BCL für acht Punkte in Folge, und so ging er doch mit einem Neun-Punkte-Vorsprung (32:24) in die Kabine.
Obwohl Coach Robert zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder seine Erste Fünf aufs Feld schickte, gelang den Bulldogs im dritten Viertel nicht viel. Auf sechs vergebene Freiwürfe folgte erst kurz vor Ende der Periode der einzige Korb, erzielt von Ira Schenk. Der war aber wieder das Signal für eine Aufholjagd im Schlussviertel, die das Team von 23:47 auf 41:51 heranbrachte. Doch da Summer noch einmal ausgewechselt werden musste, gehörten die letzten zwei Minuten erneut den Gastgeberinnen, die den Abstand wieder auf 15 Punkte erhöhten.
Die aus dem elektronisch erstellten Spielbericht erzeugten statistischen Daten belegen eindeutig, dass die Starting Five der Bulldogs den Gegnerinnen absolut ebenbürtig, ja, letztlich sogar überlegen war. Während sie auf dem Feld stand, erzielte sie 37:23 Punkte! Und dabei haben drei Spielerinnen, Molly, Anna und Ira, die vollen 40 Minuten durchgespielt. Doch das ist in der Regel nicht gut, denn kaum jemand kann ein ganzes Spiel lang voll konzentriert seine beste Leistung erbringen. Daher ist es völlig normal, dass Spielerinnen ausgewechselt werden müssen; leider fehlten diesmal durch den Ausfall von vier Stammspielerinnen und eine körperliche Schwächung die „Backups“, die gegen diesen Gegner hätten mithalten können.
Doch auch so ging die Bulldogs-Truppe hoch erhobenen Kopfes aus der Halle, und Gözde verkündete im Abschluss-Huddle: „Im Rückspiel schlagen wir sie!“ – In der Tabelle wurde der dritte Platz gehalten. Weiter geht es am 1.12. mit einem Heimspiel gegen den TV Jahn Borgholzhausen.
Gespielt haben: Molly Roberts (18 Punkte, 2 Dreier, 15 Rebounds!, 5 Blocked Shots!), Ira Schenk (13 P., 7 Reb.), Anna Verlanova (6 P., 7 Reb., 2 Blocked Shots), Gözde Akman (4 P., 2 Reb.), Summer Wollny (2 P., 10 Reb.), Fabienne Heinrich und Hürrem Tezcan-Güntekin (je 1 Reb.) – Coach: Robert Kispal – Mit auf dem Foto ist die verletzte Aaliyah Üstün.
(rlu)